Mit einer tiefen ästhetischen Reflexion des Holocaustspräsentiert das Projekt Kunst als Medium, um die menschliche Erfahrung in Bezugauf historisches Trauma zu erforschen. Angeregt durch Adornos Aussage, dassnach Auschwitz keine Gedichte mehr geschrieben werden könnten, stellt es sichder Frage, wie Kunst das Unfassbare und das menschliche Leid angemessendarstellen kann.
Das wegweisende Werk Theodor W. Adornos revolutionierte dieästhetische Theorie. In Zeiten, in denen Poesie als Feier von Schönheit galt,hebt das Projekt die tiefgreifenden Werke des Dichters Paul Celan hervor, dievon Ehrfurcht und Bitterkeit geprägt sind.
Im Rahmen eines immersiven Konzerts erkennt das Projekt dieMusik als festliche ästhetische Form, die ähnlichen Herausforderungengegenübersteht. Dabei stehen Kompositionen, die das Leiden inKonzentrationslagern behandeln, im Fokus. Durch die choreografische Umsetzungvon Johannes Schropp erhält das Konzert eine körperliche Dimension.
Das Programm der Veranstaltung verbindet auf synästhetischeWeise verschiedene ästhetische Ansätze und erkundet sowohl alte Musik vonSalomone Rossi als auch moderne musikalische Aspekte. Für AuditivVokal Dresdenrepräsentiert dieses Projekt eine mutige Untersuchung der Möglichkeiten undGrenzen der Kunst und lädt zum Nachdenken und Dialog über unsere Vergangenheitund Identität ein.
AuditivVokal Dresden, 16er Besetzung
Johannes Schropp, Choreographie
Olaf Katzer, Künstlerische Leitung